Die Huforthopädie nutzt die Kräfte, die den Huf tagtäglich formen und verformen, um Pferden ihre gesunden Hufe zu erhalten. Leider haben jedoch viele Pferde bereits problematische Hufzustände, die ihre Ursachen oft in jahrelanger falscher Hufbearbeitung haben. Schiefe Hufe werden gerade geschitten, Risse geklammert, Spalten werden herausgefräst, Fehlstellungen werden „korrigiert“ und der Huf wird mit Spezialeisen ausgestattet. Die Auswirkungen solcher Manipulationen auf Gelenke, Sehnen und Bänder sind oft nicht mehr rückgängig zu machen. Eindeutig weniger schädlich ist es, den Huf ‚werden‘ zu lassen und ihm durch unterstützende und vorausschauende Hufbearbeitung zu ermöglichen,

seine optimale physiologische Form zu erhalten oder wiederzuerlangen. Der Huf wird nicht einseitig gekürzt oder optisch gerade geschnitten und geschönt, sondern der Abrieb wird an den notwendigen Stellen forciert und gesteuert. Somit werden mit Hilfe des Bodengegendrucks ungünstige Hebel am Huf ausgeschaltet und günstige geschaffen. Die langsame Formveränderung ist für die Gliedmaßen des Pferdes wesentlich schonender, als abrupte Stellungsänderungen. Voraussetzung für die huforthopödische Bearbeitung ist der Barhuf.